Zarte Steaks, saftige Burger, kreative Gemüsekombinationen – wir als Grillprofis wissen, dass man eigentlich alles auf dem Grill zubereiten kann. Warum also nicht auch eine leckere Pizza? Denn Pizza grillen ist nicht schwierig. Wir zeigen dir, wie du dir in vier Schritten mithilfe deines Grills ein Stückchen Italien nach Hause holen kannst.
Warum du Pizza grillen solltest
Pizza aus dem originalen Steinofen: Schon allein bei diesem Satz läuft uns regelmäßig das Wasser im Mund zusammen. Und wer schon einmal Pizza selbst im Ofen gebacken hat, weiß: Ja, sie schmeckt lecker! Aber mit der bekanntesten Speise Italiens hat das leider wenig gemeinsam.
Das liegt vor allem am Backblech. Während des Garvorgangs im Ofen sammelt sich die Feuchtigkeit, die aus der Pizza austritt, auf dem Blech und der Boden wird alles andere als kross.
Das passiert beim Pizza grillen nicht. Wenn du unseren vier Schritten folgst, kannst du dich bald über lecker knusprigen Boden und saftigen Belag auf deiner Pizza freuen.
Schritt 1: Pizza grillen auf dem richtigen Pizzastein
Um Pizza überhaupt auf deinem Grill zubereiten zu können, brauchst du auf jeden Fall einen Pizzastein. Denn dieser sorgt während des Backvorgangs dafür, dass die austretende Flüssigkeit aufgenommen und dein Boden knusprig-lecker wird.
Doch Pizzasteine gibt es viele. Welcher ist also der Richtige für dich?
Um deine Pizza grillen zu können, muss der Stein zu deiner Grillform passen. Daher gibt es Pizzasteine in runder und in rechteckiger Ausführung.
Auch in der Dicke unterscheiden sich die Steine. Dickere Varianten speichern Hitze länger und eignen sich daher gut, wenn du deine Pizza auch einmal im Backofen statt auf dem Grill zubereiten willst. Denn herkömmliche Backöfen erreichen die notwendigen hohen Temperaturen nicht besonders gut.
Da es auf dem Grill jedoch sehr leicht ist, Temperaturen von über 300 Grad zu schaffen, reicht dafür auch ein dünnerer Stein.
Die meisten Pizzasteine sind aus Schamott oder Codierit und eignen sich beide sehr gut, um Pizza zu grillen.

Pizza grillen: So geht´s!
Schritt 2: Der perfekte Grill, um Pizza zuzubereiten
Leckere Pizza gelingt auf jedem Grill. Wichtig ist jedoch, dass du ihn mit einem Deckel schließen kannst, damit die heiße Luft während des Grillvorgangs zirkulieren und den Belag auf der Oberseite erhitzen kann.
Besonders achten musst du auf die Temperatur, denn dein Grill muss richtig heiß werden, damit er die Hitze später an den Pizzastein abgeben kann. Das bedeutet konkret: Mindestens 300 Grad! Um das zu kontrollieren, solltest du ein Grillthermometer verwenden.
Um Pizza richtig zu grillen, muss der Pizzastein ordentlich aufgeheizt werden. Das kann bis zu 20 Minuten dauern. Daher raten wir dir, deinen Grill mit Grillbriketts und zusätzlich ein wenig Buchenholz zu befeuert. Das Holz sorgt für hohe Temperaturen und die Briketts glühen besonders lange. Oder du lässt schon einmal eine weitere Ladung Kohle im Anzündkamin vorglühen, damit du gegebenenfalls nachlegen kannst.
Ist der Pizzastein aufgeheizt, musst du deine fertig belegte Pizza auf ihn drauf bekommen. Manchmal keine einfache Angelegenheit. Doch das klappt am besten, wenn du eine Pizzaschaufel verwendest und deine Pizza auch gleich darauf belegst. Dann musst du sie nur noch auf den Pizzastein schieben und kannst dich auf den leckeren Genuss freuen.
Schritt 3: Leckere Pizza nur mit dem richtigen Teig grillen
Was beim Burger der Bun ist, ist bei der Pizza der Teig. Kann der nichts, dann schmeckt auch die Pizza nicht. Da hilft auch kein kreativer Belag. Doch bei der Suche nach dem perfekten Teigrezept wirst du schnell feststellen, dass es unglaublich viele gibt.
Daher geben wir dir einen Rat vorweg: Wenn du die perfekte Pizza grillen willst, musst du Zeit investieren. Denn der beste Teig gelingt nur, wenn du ihn 24 Stunden im Voraus zubereitest.
Für unser Lieblingsrezept (ca. vier Teiglinge) brauchst du:
- 800 g Mehl (am besten Pizzamehl Typ 00, alternativ auch Typ 405),
- 420 ml Wasser (wichtig: lauwarm),
- 6 g frischeHefe,
- 15 g Meersalz,
- 1 EL Olivenöl.
Zubereitung:
Zunächst mischst du 200 Gramm Mehl, das Wasser und die Hefe zusammen und knetest daraus, am besten mit einer Küchenmaschine, einen geschmeidigen Teig. Diesen lässt du für circa zehn Minuten stehen, fügst dann die restlichen Zutaten hinzu und knetest auf niedriger Stufe ungefähr 15 Minuten lang weiter.
Danach lässt du den Teig zugedeckt 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen.
Am nächsten Tag teilst du ihn dann in vier 300 Gramm Portionen und formst mit deinen Händen runde oder eckige Pizzaböden, je nachdem welche Form zu deinem Pizzastein passt. Dafür wirst du wieder Mehl benötigen, damit der Teig nicht an deinen Fingern kleben bleibt.
Im Anschluss kannst du die Pizzen dann mit Tomatensauce bestreichen und nach Belieben belegen.

Mit diesen Tipps kannst auch du dir deine Pizza grillen!
Schritt 4: Pizza grillen – der Ablauf
Endlich kannst du deine Pizza grillen! Dafür musst du ausreichend Kohle vorheizen. Das gelingt mit einem Anzündkamin am besten, da sich die Hitze gleichmäßig verteilt.
Die heiße Kohle verteilst du anschließend im Grill und bildest mithilfe deiner Grillzange in der Mitte ein Loch, so dass unter dem Pizzastein keine Kohle liegt – ansonsten verbrennt dir nämlich der Boden.
Auf den Grillrost kommt dann der Pizzastein. Nun schließt du den Deckel deines Grills und übst dich ungefähr 20 Minuten in Geduld, damit sich der Stein ausreichend aufheizen kann. Denn nur so gelingt dir die perfekte Pizza vom Grill.
Auf den heißen Stein kommt dann die fertig belegte Pizza und du schließt wieder den Deckel. Die Grillzeit ist recht kurz und beträgt nur fünf bis sieben Minuten.
Nach circa zwei Minuten kannst du den Deckel kurz öffnen und die Pizza auf dem Stein ein wenig drehen, um eventuellen Temperaturunterschieden zu entgehen. Wichtig: Schütze deine Hände mit Grillhandschuhen!
Nach ungefähr drei bis fünf weiteren Minuten ist deine Pizza fertig gegrillt. Lass es dir schmecken!
Tipps und Tricks zum Pizza grillen
Pizza grillen gelingt jedem – wirklich! Trotzdem haben wir noch ein paar kleine Tipps und Tricks, die gerade Anfängern helfen:
- Spare nicht am Mehl. Der Pizzateig ist ziemlich klebrig. Daher benutze sowohl zum Ausrollen, als auch als Grundlage deiner Pizzaschaufel ausreichend Mehl.
- Verzichte jedoch auf Mehl auf dem Pizzastein. Das verbrennt schnell und schmeckt an der gegrillten Pizza nicht gut.
- Belege deine Pizza nicht zu dick. Pizza grillen dauert nur wenige Minuten. Bei dickem Belag und vor allem sehr viel Käse reicht die Zeit oft nicht, um die Oberseite deiner Pizza genügend zu erhitzen. Mache lieber verschiedene Pizzen mit unterschiedlichem Belag.
- Falls du keine Pizzaschaufeln hast und zunächst auch keine kaufen willst, kannst du den Teig auch auf dem Boden einer Springform ausrollen, den du vorher mit einem Stück Backpapier belegt hast. Die Pizza legst du dann samt Backpapier auf den Pizzastein und ziehst das Papier nach einer Minute vorsichtig wieder heraus.
Du siehst, dass Pizza grillen nicht schwierig ist. Du musst jedoch ein bisschen Zeit in Planung und Vorbereitung investieren, um das perfekte Ergebnis zu erhalten. Aber wir garantieren dir: Wenn du unsere Schritte befolgst, wirst du bald deinem liebsten Pizzabäcker Konkurrenz machen können.